Liebe Susanne, nach deiner Coaching-Ausbildung bei change concepts hast du dich als Coachin selbständig gemacht. Wann war das genau und was bietest du genau an? Wer ist deine Zielgruppe? Was macht dich als Coachin aus?
Ich habe die Ausbildung bei dir 2011 beendet. Nach einigem Rumprobieren und schlauen Tipps von außen ;-) hat mich meine Zielgruppe gerade neu gefunden. Ich habe dieses Jahr einen Ratgeber für Eltern geschrieben, und darüber definiert sich meine Zielgruppe. Ich biete schwerpunktmäßig wingwave-Coachings an, um Eltern in Krisen wieder in ihre Kraft zu bringen.
Da ich dasselbe sehr gut kenne, wissen alle, die zu mir kommen, dass sie sich nicht groß erklären müssen. Aus meiner Sicht beschleunigt das viele Prozesse.
Wie lief das so mit der Existenzgründung? Was hat dir geholfen und welchen Herausforderungen hast du gegenüber gestanden?
Ich fand es einfach schwer, mir einzugestehen, dass es doch einfach harte Arbeit ist. Ich habe mir immer wieder Hilfe in den Themen geholt. Mein Motto dazu: „Wer anderen seine Hilfe anbieten möchte, sollte selbst auch bereit sein, Hilfe anzunehmen!“
Kannst du heute von deiner Arbeit im Coaching leben? Zu wie viel Prozent etwa?
Nein. Ich wollte immer nur ein paar Stunden am Tag mit dem Coaching mein Geld verdienen, und andere Erwartungen hatte ich auch für die ersten Jahre nicht. Dass jetzt ein Buch dazugekommen ist, das sehr zeitintensiv war und ist, hat sich so ergeben.
Planst du, mittel- oder langfristig ganz selbständig zu sein?
Ja, meine Tätigkeit wird jedes Jahr umfangreicher. Eine komplette Tätigkeit als Coach plane ich jedoch nicht. Dafür sind andere Bereiche wie das Schreiben und Workshops für mich genauso interessant.
Alles zusammen genommen – würdest du den Schritt der Existenzgründung wieder tun?
Ja!
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Menschen geben, die über eine Selbständigkeit als Coach nachdenken?
Aus heutiger Sicht bin ich etwas naiv gestartet. Mir war nicht klar, dass das alles erstmal Marketing bedeutet und vor allem „Sichtbarwerden“ auch damit zu tun hat und nicht sofort einfach fällt. Bei mir war das ein stetiger Prozess. Von dem online-Schalten einer Homepage bis zu Video-Interviews online stellen gab es ein paar Lernkurven.
Heute bin ich wesentlich selbstbewusster bei dem Thema und kann viel besser einordnen, wo am Markt meine Zielgruppe ist und vor allem, welche Menschen mich suchen. Das hat etwas gedauert. Ich bin auch der Meinung, dass es nach der Coaching-Ausbildung bei dir ja nicht vorbei ist, sondern man ja immer bei dem Thema weitermacht und die Basis eine sehr solide ist, auf die man super aufbauen kann. Bei mir ist gerade noch mal eine komplett neue Zielgruppe entstanden, weil auf meinem bisherigen Weg, den ich geplant hatte, eine Steinlawine rollte. Ich habe ihn nicht freigeräumt, sondern habe einfach einen neuen Weg genommen. Auch das empfehle ich: Mut zu Fehlern und Fehlentscheidungen. Ist kein Weltuntergang, aber in Deutschland irgendwie sehr verpönt, weil die Annahme ist, dass manimmer alles auf Anhieb richtig machen muss. Meine klare Empfehlung, weg vom Perfektsein! Einfach anfangen, die Homepage muss nicht der Vollprofi am Anfang gestalten. Ich empfehle auch sich spitz aufzustellen und eine passende Nische zu finden. Es gibt von Ruth Urban ein gutes Buch zum Thema!