Interviews mit Absolventen, Teil 24: Yannik Lengenberg

Yannik Lengenberg

Lie­ber Yan­nik, nach dei­ner Coa­ching-Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts hast du dich als Coach selb­stän­dig gemacht. Wann war das genau und was bie­test du genau an? Wer ist dei­ne Ziel­grup­pe? Was macht dich als Coach aus?

Im Früh­jahr 2019 habe ich mein Zer­ti­fi­kat zum Sys­te­mi­schen Coach in den Hän­den gehal­ten. Die Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts mit Oli­ver Mül­ler hat mei­ne Arbeit als Per­so­nal Trai­ner und Coach groß­ar­tig erwei­tert. Mein Beruf dreht sich immer um das The­ma Ver­än­de­rung und durch das enge Betreu­ungs­ver­hält­nis beglei­te ich mei­ne Kun­den durch so man­che Höhen und Tiefen.

Nicht sel­ten stel­len sich Men­schen im Lau­fe einer Trai­nings­in­ter­ven­ti­on oder Ernäh­rungs­um­stel­lung (die oft­mals mit einer Lebens­um­stel­lung ein­her­ge­hen) tief­grei­fen­de Fra­gen und über­denkt eini­ge Aspek­te sei­nes Lebens.

Mein Anspruch ist es immer gewe­sen, mei­nen Kun­den so pro­fes­sio­nell wie mög­lich zu hel­fen. Mit der Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts habe ich genau das feh­len­de Hand­werks­zeug gefun­den, um mei­ne Kun­den über mei­ne bis­he­ri­ge Arbeit hin­aus wirk­sam zu unter­stüt­zen. Das Coa­ching nimmt mehr und mehr Raum in mei­ner Arbeit ein. Zu mei­ner Ziel­grup­pe gehö­ren Men­schen, die wie­der mehr Ener­gie, Gesund­heit und ein gutes Kör­per­ge­fühl erlan­gen möch­ten, die sich mehr Lebens­qua­li­tät wün­schen und aktiv dar­an arbei­ten wollen.

Oft geht damit auch der Wunsch einer kör­per­li­chen Ver­än­de­rung ein­her. Ein paar Kilos weni­ger oder etwas Mus­keln drauf – damit fängt es häu­fig an. Dass das eine ech­te Her­aus­for­de­rung sein kann, wenn man voll im Beruf steckt und ein for­dern­des Pri­vat­le­ben hat, das wis­sen wir alle. Zum ande­ren betreue ich Sport­ler und beruf­li­che „high per­for­mer,“ die Stra­te­gien suchen, um bes­ser mit Stress, Ängs­ten, Druck und hohe Erwar­tun­gen umzu­ge­hen. Ein­fach Men­schen, die sich ger­ne viel Ver­ant­wor­tung auf­bür­den und sich im Wett­streit mit ande­ren her­vor­tun wollen.

Yannik Lengenberg

Als Coach zeich­net mich viel­leicht mei­ne Erfah­rung aus nun fast 10 Jah­ren Per­so­nal Trai­ning und 1:1‑Betreuung, mei­ne Exper­ti­se in Sport- und Ernäh­rungs­wis­sen­schaft, Ver­hal­tens­ma­nage­ment und Kom­mu­ni­ka­ti­on aus. Vor allem aber bin ich froh über das Glück, dabei schon mit groß­ar­ti­gen Leh­rern und unter­schied­lichs­ten wirk­lich tol­len und inter­es­san­ten Kun­den gear­bei­tet zu haben. Eben­falls bin ich froh dar­über, in einem super Team im Valeo-Stu­dio Bonn arbei­ten zu können.

Etwas, was sich aber wohl nicht mit Wis­sen und Erfah­rung auf­wie­gen lässt, ist das offe­ne und ehr­li­che Inter­es­se am Wohl­erge­hen mei­ner Kun­den. Wenn ich jeman­dem hel­fen kann, glück­li­cher mit sich und sei­nem Leben zu wer­den, dann erfüllt mich das selbst mit Glück. Das ist etwas, was ich mir immer erhal­ten möch­te. Und es gibt noch viel dabei zu lernen.

Wie lief das so mit der Exis­tenz­grün­dung? Was hat dir gehol­fen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen hast du gegen­über gestanden?

Da ich schon selbst­stän­dig bin und das Ange­bot eines Coa­chings in mein Port­fo­lio inte­grie­ren konn­te, stell­te sich die­ser Aspekt als nicht so pro­ble­ma­tisch dar. Aller­dings habe ich natür­lich mein Mar­ke­ting und die Ziel­grup­pe, die ich anspre­chen möch­te, etwas verändert.

Kannst du heu­te von dei­ner Arbeit im Coa­ching leben? Zu wie viel Pro­zent etwa?

Das ist momen­tan nicht so ein­fach zu defi­nie­ren, da vie­le Inhal­te der Aus­bil­dung in mei­ne regu­lä­re Trai­nings­be­treu­ung ein­flie­ßen. Dies hat natür­lich dazu geführt, dass mei­ne Kun­den mei­ne Arbeit noch mehr zu schät­zen gelernt haben und ich mehr per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen erhal­ten habe. Rei­nes Coa­ching nimmt mitt­ler­wei­le etwa 30% ein und ich freue mich sehr darüber.

Alles zusam­men genom­men – wür­dest du den Schritt der Exis­tenz­grün­dung wie­der tun?

Auf jeden Fall. Die Frei­heit mei­ne Arbeit, mei­ne Zeit, mei­ne Kun­den selbst bestim­men zu kön­nen ist etwas, was ich nicht mis­sen möch­te. Die­ser Schritt ist immer mit finan­zi­el­len und ener­ge­ti­schen „Risi­ken“ ver­bun­den. Doch wer sich lang­sam vor­ar­bei­tet und sich die ein­zel­nen Schrit­te gut über­legt, wird die­sen Schritt nicht bereuen.

Zum Abschluss: Wel­chen Tipp kannst du ande­ren Men­schen geben, die über eine Selb­stän­dig­keit als Coach nachdenken?

Pro­biert es aus. ;-) Mei­ner Erfah­rung nach ist es immer hilf­reich, im ers­ten Schritt das neu Erlern­te mit schon vor­han­de­ner Exper­ti­se zu ver­bin­den, wenn mög­lich. Der bekann­te Autor Tim Fer­ris ant­wor­te­te mal auf die Fra­ge: Soll­te man in der heu­ti­gen Welt lie­ber ein Spe­zia­list oder Gene­ra­list sein, um erfolg­reich wir­ken zu kön­nen? Sei­ne Ant­wort war: „Bei­des!“ Er sagt: Heut­zu­ta­ge ist es am bes­ten in zwei unter­schied­li­chen Pro­fes­sio­nen etwas in die Tie­fe zu gehen und über die Ver­bin­dung der bei­den Berei­che sei­ne Ziel­grup­pe zu defi­nie­ren und in der Schnitt­stel­le zum Exper­ten zu wer­den. Sei es Archi­tek­tur und Maschi­nen­bau, Design und Päd­ago­gik, oder Inge­nieurs­we­sen und Coaching.

Viel­leicht gibt es die Opti­on, im eige­nen Betrieb ein paar Stun­den die Woche neue Mit­ar­bei­ter zu coa­chen, die HR zu unter­stüt­zen oder Team­buil­ding­work­shops zu geben. Eine ande­re Mög­lich­keit besteht dar­in, sich einem Coa­ching­netz­werk anzu­schlie­ßen und sich regel­mä­ßig aus­zu­tau­schen. Hier wird immer mal wie­der der ein oder ande­re Kli­ent wei­ter­emp­foh­len, oder über beruf­li­che Optio­nen gespro­chen. Auf jeden Fall soll­te man pro­bie­ren, so viel wie mög­lich im The­ma zu bleiben.