Lieber Hans-Georg,
Nach deiner Ausbildung bei change concepts hast du dich als Coach selbständig gemacht. Wann war das genau und was bietest du genau an? Wer ist deine Zielgruppe? Was macht dich als Coach aus?
Als Diplom-Kaufmann hatte ich schon immer den Wunsch, mich eines Tages nicht nur als Geschäftsführer oder Manager bei anderen Unternehmen zu beweisen, sondern auch ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Deshalb stand schon zu Beginn meiner Coaching-Ausbildung bei change concepts fest, dass ich mich nach 25 Jahren im Management selbstständig machen werde.
Mir ist es wichtig, mein Coaching-Angebot auf eine Zielgruppe auszurichten. Meine langjährige Manager-Erfahrung gepaart mit meinem weiteren Studium zum Diplom-Psychologen legten es nahe, mich auf das Coaching von Führungskräften zu spezialisieren. Heute konzentriere ich mich auf Führungskräfte (männliche und weibliche) in Konzernen, im Mittelstand, in Verwaltung und Non-Profit-Unternehmen. Meine Dienstleistung umfasst sowohl Einzel- als auch Team-Coaching sowie Mediation und Karriereberatung.
Als Coach macht mich aus, dass sich sowohl die Unternehmenswelt von innen kenne als auch über Coaching- und verhaltenstherapeutische Ansätze verfüge, um Veränderung für einzelne Führungskräfte und Teams zu ermöglichen.
Wie lief das so mit der Existenzgründung? Was hat dir geholfen und welchen Herausforderungen hast du gegenüber gestanden?
Die Existenzgründung lief ohne größere Probleme. Geholfen haben mir sicherlich meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse. Ich habe mir ganz bewusst einen Geschäftsplan für die ersten drei Jahre aufgebaut und mehrfach überprüft. Schließlich sollte ich als Coach bzw. Berater mit gutem Beispiel vorangehen. Herausfordernd für mich war: Ich musste mich jetzt um alles selbst kümmern. Das war erst mal gewöhnungsbedürftig.
Kannst du heute von deiner Arbeit im Coaching leben? Zu wie viel Prozent etwa?
Bislang ist mein Geschäftsplan gut aufgegangen. Ich kann von meiner Arbeit im Coaching leben. Allerdings verlangt dies mehr als einen Acht-Stunden-Tag. Und die Bereitschaft, sich aktiv um Neukunden zu bemühen.
Alles zusammen genommen – würdest du den Schritt der Existenzgründung wieder tun?
Definitiv. Es macht mir unheimlich viel Spaß. Ich bin froh, diesen Weg mit Anfang 50 eingeschlagen zu haben. Es war für mich genau die Herausforderung, die ich in diesem Lebensabschnitt brauchte. Und das Feedback, welches ich jetzt bekomme, ist wirklich motivierend. Zumal ich mich in meinem Lieblings-Gebiet auch immer weiter fortbilden kann.
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Menschen geben, die über eine Selbständigkeit als Coach nachdenken?
Es ist wichtig, sich ehrlich zu befragen: Bin ich bereit, als Unternehmer jeden Tag aufs Neue etwas zu unternehmen, mich selbst immer wieder neu zu erfinden und habe ich eine solche Leidenschaft für das Coaching, die mich eine Durststrecke überstehen lässt?