Interviews mit Absolventen, Teil 9: Astrid Hagenau

Lie­be Astrid Hagenau,

Nach dei­ner Coach-Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts hast du dich als Coach selb­stän­dig gemacht. Wann war das genau und was bie­test du genau an? Wer ist dei­ne Ziel­grup­pe? Was macht dich als Coach aus?

Ein paar Mona­te nach mei­ner Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts, also im Som­mer 2015, habe ich mich zusam­men mit mei­ner Schwes­ter mit dem Unter­neh­men „Stimms­te?! — Insti­tut für Stim­me & Per­sön­lich­keit“ selbst­stän­dig gemacht. Wir bie­ten in ers­ter Linie Stimm- und Sprech­trai­ning im B2B-Bereich an.

Zu uns kom­men Men­schen, die ihre Stim­me in gro­ßem Aus­maß brau­chen — sei es um zu prä­sen­tie­ren, Vor­trä­ge zu hal­ten, Mee­tings zu mode­rie­ren, Teams zu lei­ten oder Gesprä­che zu führen.

Oft­mals ist es der Wunsch, die Stim­me und Kör­per­spra­che bewuss­ter ein­zu­set­zen, der unse­re Kli­en­ten antreibt, für ein Trai­ning oder Coa­ching zu uns zu kom­men bzw. uns für die Mit­ar­bei­ter eines Unter­neh­mens ein­zu­la­den. Vie­le sind sich ihrer Wir­kung auf ihre Gesprächs­part­ner nicht bewusst und wün­schen sich einen Spie­gel, ande­re ken­nen die Schat­ten­sei­ten ihrer Wir­kung nur zu genau und möch­ten die­se ger­ne verändern.

Da die Arbeit an der Stim­me immer auch mit der Per­sön­lich­keit ver­knüpft ist, kann ich die Metho­den, Erfah­run­gen und das Hin­ter­grund­wis­sen mei­nes ursprüng­lich erlern­ten Berufs — Logo­pä­din — opti­mal mit dem Wis­sen, der Grund­hal­tung und den Tools aus der Coa­ching-Aus­bil­dung ver­bin­den. Dadurch kann ich gleich­zei­tig an der Per­sön­lich­keit und der Stim­me arbei­ten, wodurch ich mit mei­nen Kli­en­ten schnel­ler und effek­ti­ver Ergeb­nis­se erzie­len kann und der All­tags­trans­fer gesi­chert ist.

Wie lief das so mit der Exis­tenz­grün­dung? Was hat dir gehol­fen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen hast du gegen­über gestanden?

Wir haben unse­ren Busi­ness­plan im Rah­men des AC-Qua­drat-Grün­dungs­wett­be­werbs geschrie­ben und danach direkt in die Tat umge­setzt. Dadurch hat­ten wir groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung von ver­schie­de­nen Fach­leu­ten und vor allem Ter­mi­ne, zu denen bestimm­te Tei­le des Plans fer­tig sein muss­ten. Die­se Dead­lines haben uns gehol­fen, fokus­siert und kon­se­quent an dem Plan zu arbei­ten, obwohl wir bei­de par­al­lel in Anstel­lungs­ver­hält­nis­sen bzw. ande­rer selbst­stän­di­ger Tätig­keit gear­bei­tet haben. Der Busi­ness­plan hat uns außer­dem gezwun­gen, uns auch mit den eher unan­ge­neh­men The­men zu beschäf­ti­gen — Finanz­pla­nung oder defi­nier­te Ziel­grup­pen bei­spiels­wei­se … Der Aus­tausch mit ande­ren Exis­tenz­grün­dern und Grün­dungs­be­ra­tern hat uns dabei sehr geholfen.

Her­aus­for­dernd und ein län­ge­rer Pro­zess war auch die Ver­än­de­rung des eige­nen Mind­sets vom ange­stell­ten The­ra­peu­ten — für jemand ande­ren arbei­ten, finan­zi­el­le Sicher­heit, vor­ge­ge­be­ne Struk­tu­ren, dem Pati­en­ten Übungen/Wissen vor­ge­ben und anlei­ten — zu der neu­en Rol­le als Coach — mit einer neu­en inne­ren Hal­tung Pro­zess­be­glei­ter sein, sich selbst und die eige­nen The­men ganz zurück­neh­men, Impuls­ge­ber sein, damit der Kli­ent selbst zur Lösung findet.

In einem nächs­ten Schritt galt es dann, die Ver­ein­bar­keit der neue Rol­le als Coach mit der Rol­le des selbst­stän­di­gen Unter­neh­mers zu meis­tern: Sicht­bar sein, offen­siv poten­zi­el­le Kun­den anspre­chen, Ver­net­zung mit inter­es­san­ten Koope­ra­ti­ons­part­nern … um nur eini­ge Bei­spie­le zu nennen.

Kannst du heu­te von dei­ner Arbeit im Coa­ching leben? Zu wie viel Pro­zent etwa?

Da das rei­ne Coa­ching nur ein Teil in unse­rem Port­fo­lio ist, ist die Fra­ge nicht so ein­fach zu beant­wor­ten. Allei­ne vom Coa­ching könn­te ich noch nicht leben — das macht nur zu einem klei­nen Anteil unse­ren Umsatz aus.

Alles zusam­men genom­men – wür­dest du den Schritt der Exis­tenz­grün­dung wie­der tun?

Ein kla­res JA! Ich bin sehr dank­bar für die gewon­ne­ne Frei­heit, die Fle­xi­bi­li­tät und die Mög­lich­keit, eige­nen Ideen direkt umzu­set­zen. Die Arbeit mit so vie­len ver­schie­de­nen Men­schen an Stim­me und Per­sön­lich­keit und das Aus­lö­sen und Beob­ach­ten von posi­ti­ven Ver­än­de­run­gen in ande­ren Men­schen macht mir unglaub­lich viel Spaß.

Zum Abschluss: Wel­chen Tipp kannst du ande­ren Men­schen geben, die über eine Selb­stän­dig­keit als Coach nachdenken?

Nimm Dir die Zeit und über­le­ge genau, wel­che Kun­den Du ger­ne haben möch­test und was Du die­sen Kun­den geben kannst. Eine kla­re Posi­tio­nie­rung ist unglaub­lich wich­tig. Und erzäh­le Dei­ne Idee. Suche Dir Netz­wer­ke mit Exis­tenz­grün­dern oder Unter­neh­mern — Feed­back zur Unter­neh­mens­idee kann Gold wert sein :-)

www.stimmste.de