Jens, nach deiner Coach-Ausbildung bei change concepts hast du dich als Coach selbstständig gemacht. Wann war das genau und was bietest du genau an? Wer ist deine Zielgruppe? Was macht dich als Coach aus?
Nach dem Abschluss meiner systemischen Coaching-Ausbildung habe ich 2009 angefangen, als selbstständiger Coach im Businessbereich zu arbeiten. 2010 habe ich mich dann vom DCV hierfür zertifizieren lassen. Meine Kunden stammen überwiegend aus akademischen Berufen. Neben Berufstätigen coache und berate ich junge Menschen nach dem Abitur bei der beruflichen Orientierung. Meine Klientinnen und Klienten schätzen nach eigenen Angaben meine fachliche Expertise genauso wie Empathie, Authentizität und Gelassenheit. Mir selber helfen bei meiner Coaching-Tätigkeit in großem Maße natürlich auch eigene „kurvige“ Berufs- und Lebenserfahrungen.
Wie lief das so mit der Existenzgründung? Was hat dir geholfen und welchen Herausforderungen hast du gegenüber gestanden?
Die Existenzgründung als Coach ist m.E. eine große Herausforderung, da der Markt für diese Berufsgruppe ziemlich gesättigt ist. Auch aufgrund der nicht geschützten Berufsbezeichnung „Coach“ gibt es derzeit in Deutschland ein übergroßes Angebot, mit dem Neueinsteiger konkurrieren müssen. Das größte Problem stellt daher in der Anfangszeit der Existenzgründung sicherlich die Akquise von Kunden dar.
Kannst du heute von deiner Arbeit im Coaching leben? Zu wie viel Prozent etwa?
Die Coaching-Arbeit macht rund 30 bis 40 Prozent meiner beruflichen Tätigkeit aus. Ebenfalls freiberuflich arbeite ich als Manager des Kölner Klinikclowns e.V. und bin zudem als bildender Künstler aktiv.
Alles zusammen genommen – würdest du den Schritt der Existenzgründung wieder tun?
Ich würde diesen Schritt wieder gehen, da das berufliche Coachen eine sehr spannende, herausfordernde und befriedigende Arbeit ist!
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Menschen geben, die über eine Selbstständigkeit als Coach nachdenken?
Ich empfehle den Weg in die Selbstständigkeit als Coach schrittweise zu gehen. Mit einem zweiten ‚sicheren’ beruflichen Standbein können die ersten Schritte als Coach gelassener gegangen werden. Und Schritt für Schritt kann man dann für sich realistisch entscheiden, welchen Anteil die Coaching-Tätigkeit bei der eigenen Berufstätigkeit haben soll und kann.
Lieber Jens, danke für das interessante Gespräch!