Liebe Annika, nach deiner Ausbildung bei change concepts hast du dich als Coach selbständig gemacht. Wann war das genau und was bietest du genau an? Wer ist deine Zielgruppe? Was macht dich als Coach aus?
Ich habe nach der Ausbildung zunächst neben meiner Festanstellung im Marketing hin und wieder als Coach gearbeitet. Aber es war zeitlich sehr herausfordernd. Jetzt seit Mitte September habe ich den Sprung in die „richtige“ Existenzgründung gewagt. Mein Wunsch ist es dabei, Menschen auf ihrem Weg zu mehr Gelassenheit und psychischer Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu unterstützen.
Mein Konzept setzt dabei sowohl auf den mentalen Veränderungsprozess als auch auf den physischen. Hier kombiniere ich Coaching mit Achtsamkeitstraining und Yoga zu einem ganzheitlichen Ansatz, so dass Menschen wieder mehr in Kontakt mit sich und ihren Bedürfnissen kommen. Im ständigen Orientieren und Handeln nach außen kommt das oft viel zu kurz.
So kommen Menschen zu mir, die emotionale Blockaden lösen und den Herausforderungen des Lebens nachhaltig mit mehr Gelassenheit und mentaler Stärke begegnen möchten – aber auch bereit sind, für diese Veränderung etwas zu tun. Denn Achtsamkeit und Resilienz sind wie Muskeln: Man muss sie trainieren.
Als Coach liegt mir dabei Authentizität sehr am Herzen, weshalb ich auch diese Positionierung gewählt habe. Und natürlich der Wunsch, mit meiner Arbeit etwas Sinnstiftendes zu erreichen und letztlich mehr positive Energie in die Welt zu bringen.
Wie lief das so mit der Existenzgründung? Was hat dir geholfen und welchen Herausforderungen hast du gegenüber gestanden?
Die Entscheidung kam aus dem Bauch und war nicht von langer Hand geplant. Daher hatte ich nicht viel Zeit, alles vorzubereiten oder Geld für die Gründung zur Seite zu legen. Ich habe allerdings das große Glück, den Existenzgründungszuschuss zu bekommen, was ein großer Schatz ist. Er gibt mir Spielraum, die konzeptionelle und inhaltliche Arbeit für das Marketing und die Akquise vernünftig vorzubereiten und mich darauf zu fokussieren. Und da wären wir auch gleich bei meiner persönlich größten Herausforderung: mich zu fokussieren. Am Anfang einer Existenzgründung strömen so viele Dinge auf einen ein und es ist einfach so viel zu tun und zu beachten (gerade wenn man kein großes Budget für externe Unterstützung/Beratung zur Verfügung hat). Deswegen ist es hier so wichtig: zwischendurch innehalten, einen Schritt zurücktreten, tief durchatmen und priorisieren. 🙂
Besonders schön ist für mich der kreative Austausch mit Familie und Freunden in der Gründungsphase und die Unterstützung von Talenten aus meinem Umfeld, z. B. bei Fotos oder Logo-Design.
Kannst du heute von deiner Arbeit im Coaching leben? Zu wie viel Prozent etwa?
Anfangs habe ich noch einen Gründungszuschuss bekommen — inzwischen lebe ich aber zu 100 % von meiner Selbstständigkeit.
Alles zusammen genommen – würdest du den Schritt der Existenzgründung wieder tun?
Unbedingt. Mich jeden Tag mit Menschen und Themen zu beschäftigen, die mich interessieren, die Energie quasi in mich selber zu investieren und meinen Tag selbstbestimmt zu strukturieren, ist für mich ein Traum.
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Menschen geben, die über eine Selbständigkeit als Coach nachdenken?
Ich wünsche allen, die gerade überlegen, sich selbstständig zu machen, dass sie auf ihren Bauch und das Herz hören, mutig sind und den Wert ihrer Arbeit verinnerlichen.