Lieber Justus, nach deiner Coaching-Ausbildung bei change concepts hast du dich als Coach selbständig gemacht. Wann war das genau und was bietest du genau an? Wer ist deine Zielgruppe? Was macht dich als Coach aus?
Ich habe mich Mitte 2014 selbständig gemacht, und meine Zielgruppe sind Führungskräfte sowie MitarbeiterInnen in Unternehmen und Organisationen. Aufgrund meiner langjährigen Expertise in mittelständischen Unternehmen und internationalen Konzernen ist es mein Anliegen, moderne und frische Selbstführung durch die Integration von Achtsamkeit (Mindfulness) in den „normalen“ Arbeitsalltag von Menschen zu ermöglichen. Dabei können Klienten nicht nur durch mein Management-Know-How und Führungserfahrung profitieren, sondern vor allem durch mein Praxiswissen in der Umsetzung von eigenen Veränderungen, z. B. für mehr Achtsamkeit.
Wie lief das so mit der Existenzgründung? Was hat dir geholfen und welchen Herausforderungen hast du gegenüber gestanden?
Die Existenzgründungs-Phase war echt eine wilde und intensive Zeit, da ich mir viele neue Fähigkeiten aneignen musste, von denen ich gar nicht wusste, dass ich diese überhaupt brauche. Zum Beispiel der ganze administrative „Krempel“ von Rechnungsstellung bis zur Buchhaltung – das war in der Detailtiefe wirkliches Neuland für mich. Deshalb war es eine nicht immer einfache Lern-Zeit, denn Sorgen und Ängste oder Unsicherheit waren genauso vorhanden wie große Lust und Begeisterung, etwas Eigenes aufzubauen. Das ist vielleicht auch normal nach vielen Jahren des angestellt-Seins. Geholfen hat mir der Austausch mit Kollegen, Netzwerk-Treffen und natürlich, mich immer wieder darauf zu besinnen, mich nicht zu viel mit Coachs und Beratern zu vergleichen, sondern mein „Ding“ zu machen.
Kannst du heute von deiner Arbeit im Coaching leben? Zu wie viel Prozent etwa?
Ein klares JA – meine Arbeit besteht heute in etwa aus 40% Einzelcoaching, 30% Seminaren und Trainings und aus 30% achtsamkeitsbasierten Beratungsprojekten. Natürlich sind nicht alle Monate gleich stark in Umsatz und Ertrag, aber dafür kann ich auch machen, was ich möchte – das ist unbezahlbar!
Alles zusammen genommen – würdest du den Schritt der Existenzgründung wieder tun?
Ich habe noch gestern einer ehemaligen Kollegin erzählt, dass es so unglaublich ist: Ich war immer wirklich gerne angestellt. Aber jetzt nach 4,5 Jahren kann ich es mir nicht mehr vorstellen, nicht selbständig zu sein. Meinem 30jährigen „Ich“ würde ich raten, mich viel früher selbständig zu machen, ich bereue keinen Tag – im Gegenteil – das war eine mega-tolle eigene Persönlichkeits-Entwicklung, die ich mir mit der Existenzgründung selbst ermöglicht habe!
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Menschen geben, die über eine Selbständigkeit als Coach nachdenken?
Ich hätte 3 Tipps:
- Nimm Dir Zeit für Dich und gehe für ein paar Tage alleine an einen schönen Ort und kreiere – am besten schriftlich – Deine Vorstellung für die beste Version Deiner Zukunft. Stelle Dir wichtige Fragen, z. B. „Wie sieht für mich ein erfülltes Arbeitsleben in 10 Jahren aus? Bei welchem Thema geht mir das Herz auf? Wofür begeistere ich mich wirklich? Was würde es bedeuten, mich nicht selbständig zu machen?
- Unterhalte Dich mit Menschen, die diesen Weg schon vor Dir gegangen sind – dabei kann man viel lernen und bekommt wirklich den Blick hinter die Kulissen einer Coaching-Selbständigkeit.
- Nimm gerne Kontakt zu mir persönlich auf – ich helfe gerne weiter, denn wir brauchen mehr Menschen, die mit Mut, Herz und Verstand ihren Weg gehen und nicht nur einfach jeden Tag funktionieren.