Interviews mit Absolventen, Teil 21: Justus Ludwig

Justus Ludwig

Lie­ber Jus­tus, nach dei­ner Coa­ching-Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts hast du dich als Coach selb­stän­dig gemacht. Wann war das genau und was bie­test du genau an? Wer ist dei­ne Ziel­grup­pe? Was macht dich als Coach aus?

Ich habe mich Mit­te 2014 selb­stän­dig gemacht, und mei­ne Ziel­grup­pe sind Füh­rungs­kräf­te sowie Mit­ar­bei­te­rIn­nen in Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen. Auf­grund mei­ner lang­jäh­ri­gen Exper­ti­se in mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men und inter­na­tio­na­len Kon­zer­nen ist es mein Anlie­gen, moder­ne und fri­sche Selbst­füh­rung durch die Inte­gra­ti­on von Acht­sam­keit (Mindful­ness) in den „nor­ma­len“ Arbeits­all­tag von Men­schen zu ermög­li­chen. Dabei kön­nen Kli­en­ten nicht nur durch mein Manage­ment-Know-How und Füh­rungs­er­fah­rung pro­fi­tie­ren, son­dern vor allem durch mein Pra­xis­wis­sen in der Umset­zung von eige­nen Ver­än­de­run­gen, z. B. für mehr Achtsamkeit.

Wie lief das so mit der Exis­tenz­grün­dung? Was hat dir gehol­fen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen hast du gegen­über gestanden?

Die Exis­tenz­grün­dungs-Pha­se war echt eine wil­de und inten­si­ve Zeit, da ich mir vie­le neue Fähig­kei­ten aneig­nen muss­te, von denen ich gar nicht wuss­te, dass ich die­se über­haupt brau­che. Zum Bei­spiel der gan­ze admi­nis­tra­ti­ve „Krem­pel“ von Rech­nungs­stel­lung bis zur Buch­hal­tung – das war in der Detail­tie­fe wirk­li­ches Neu­land für mich. Des­halb war es eine nicht immer ein­fa­che Lern-Zeit, denn Sor­gen und Ängs­te oder Unsi­cher­heit waren genau­so vor­han­den wie gro­ße Lust und Begeis­te­rung, etwas Eige­nes auf­zu­bau­en. Das ist viel­leicht auch nor­mal nach vie­len Jah­ren des ange­stellt-Seins. Gehol­fen hat mir der Aus­tausch mit Kol­le­gen, Netz­werk-Tref­fen und natür­lich, mich immer wie­der dar­auf zu besin­nen, mich nicht zu viel mit Coachs und Bera­tern zu ver­glei­chen, son­dern mein „Ding“ zu machen.

Kannst du heu­te von dei­ner Arbeit im Coa­ching leben? Zu wie viel Pro­zent etwa?

Ein kla­res JA – mei­ne Arbeit besteht heu­te in etwa aus 40% Ein­zel­coa­ching, 30% Semi­na­ren und Trai­nings und aus 30% acht­sam­keits­ba­sier­ten Bera­tungs­pro­jek­ten. Natür­lich sind nicht alle Mona­te gleich stark in Umsatz und Ertrag, aber dafür kann ich auch machen, was ich möch­te – das ist unbezahlbar!

Alles zusam­men genom­men – wür­dest du den Schritt der Exis­tenz­grün­dung wie­der tun?

Ich habe noch ges­tern einer ehe­ma­li­gen Kol­le­gin erzählt, dass es so unglaub­lich ist: Ich war immer wirk­lich ger­ne ange­stellt. Aber jetzt nach 4,5 Jah­ren kann ich es mir nicht mehr vor­stel­len, nicht selb­stän­dig zu sein. Mei­nem 30jährigen „Ich“ wür­de ich raten, mich viel frü­her selb­stän­dig zu machen, ich bereue kei­nen Tag – im Gegen­teil – das war eine mega-tol­le eige­ne Per­sön­lich­keits-Ent­wick­lung, die ich mir mit der Exis­tenz­grün­dung selbst ermög­licht habe!

Zum Abschluss: Wel­chen Tipp kannst du ande­ren Men­schen geben, die über eine Selb­stän­dig­keit als Coach nachdenken?

Ich hät­te 3 Tipps:

  1. Nimm Dir Zeit für Dich und gehe für ein paar Tage allei­ne an einen schö­nen Ort und kre­iere – am bes­ten schrift­lich – Dei­ne Vor­stel­lung für die bes­te Ver­si­on Dei­ner Zukunft. Stel­le Dir wich­ti­ge Fra­gen, z. B. „Wie sieht für mich ein erfüll­tes Arbeits­le­ben in 10 Jah­ren aus? Bei wel­chem The­ma geht mir das Herz auf? Wofür begeis­te­re ich mich wirk­lich? Was wür­de es bedeu­ten, mich nicht selb­stän­dig zu machen?
  2. Unter­hal­te Dich mit Men­schen, die die­sen Weg schon vor Dir gegan­gen sind – dabei kann man viel ler­nen und bekommt wirk­lich den Blick hin­ter die Kulis­sen einer Coaching-Selbständigkeit.
  3. Nimm ger­ne Kon­takt zu mir per­sön­lich auf – ich hel­fe ger­ne wei­ter, denn wir brau­chen mehr Men­schen, die mit Mut, Herz und Ver­stand ihren Weg gehen und nicht nur ein­fach jeden Tag funktionieren.

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