Interviews mit Absolventen, Teil 27: Anke Kramer

Anke Kramer

Lie­be Anke, nach dei­ner Coa­ching-Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts hast du dich als Coach selb­stän­dig gemacht. Wann war das genau und was bie­test du genau an?

Zunächst bin ich ver­schie­de­ne Pro­zes­se durch­lau­fen, mit dem Ziel mich zu ori­en­tie­ren. Nach­dem ich die Aus­bil­dung been­det hat­te, waren fol­gen­de Fra­gen für mich noch offen: Wer bin ich in mei­ner Rol­le als Coach? Für wen bin ich mit mei­ner Arbeit und mei­nen Kom­pe­ten­zen hilf­reich? Mit wem möch­te ich arbei­ten? Für was ste­he ich und was hebt mich von ande­ren ab?

Die­ser Posi­tio­nie­rungs­pro­zess hat dazu geführt, dass ich all mei­ne Ein­drü­cke, Erfah­run­gen und Kom­pe­ten­zen sowie mei­ne Idee von Coa­chin­gar­beit auf­ge­schrie­ben habe. Nach knapp einem Jahr saß ich vor all mei­nen Noti­zen und merk­te, dass ich, ohne es geplant zu haben, einen eige­nen Coa­ching-Pro­zess ent­wi­ckelt hat­te. Als ich das erkann­te, pack­te mich die Neu­gier­de und ich begann mit ers­ten Kli­en­ten die Arbeit mit mei­nem Modell zu erpro­ben und ste­tig weiterzuentwickeln. 

Erst seit die­sem Jahr habe ich mein Busi­ness ange­mel­det und eine Home­page ver­öf­fent­licht, auf der ich mei­ne Ange­bo­te als Coach und Trai­ne­rin vor­stel­le. Zu mei­nen Ange­bo­ten zählen:

  • Ein­zel­coa­chings
  • Team­coa­chings & Trainings
  • Beglei­tung und Bera­tung von Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen im Unternehmenskontext

Bei mei­ner Arbeit nut­ze ich neben den bewähr­ten Coa­ching-Metho­den pri­mär den von mir kon­zi­pier­ten Pro­zess zur kon­ti­nu­ier­li­chen Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung. Die­ser basiert auf einem Erklä­rungs­mo­dell unse­rer Per­sön­lich­keits­struk­tur und wird durch ver­schie­de­ne Tools ergänzt.

Wer ist dei­ne Ziel­grup­pe? Was macht dich als Coach aus?

Zu mei­ner Ziel­grup­pe zäh­len pri­mär Per­so­nen in lei­ten­den Funk­tio­nen, bspw.: 

  • Füh­rungs­kräf­te
  • Projektmanager:innen
  • Mitarbeiter:innen im Bereich Pro­zess- und Changemanagement
  • QM-Beauf­trag­te
  • Trai­ner, Referenten

Ziel ist es, mei­ne Ziel­grup­pe in ihrer Rol­le und Funk­ti­on wir­kungs­stark zu machen. Als Hal­tungs­coach beglei­te ich mei­ne Ziel­grup­pe dabei, sich der Facet­ten Ihrer Per­sön­lich­keit sowie der ver­schie­de­nen Ein­fluss­fak­to­ren bewusst zu wer­den und die­se opti­mal für sich zu nut­zen, um gewünsch­te Ver­än­de­run­gen vor­an­zu­trei­ben und Zie­le schnel­ler zu errei­chen. Dank mei­ner wirk­lich tol­len Coa­ching-Aus­bil­dung basiert mei­ne Arbeit auf dem sys­te­mi­schen Ansatz und zielt dar­auf ab, eine neue Art der Selbst­re­fle­xi­on zu ermög­li­chen und das Bewusst­sein für das eige­ne Poten­zi­al zu fördern.

Ich betrach­te mei­ne Arbeit als Werk­zeug und Hil­fe­stel­lung zur per­sön­li­chen Ent­wick­lung mei­ner Klient:innen. Hier­bei ver­ste­he ich mich als Spar­rings-Part­ne­rin, die Men­schen her­aus­for­dert, sich zu erken­nen und anzu­neh­men, um neue Wege gehen zu können.

Wie lief das so mit der Exis­tenz­grün­dung? Was hat dir gehol­fen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen hast du gegen­über gestanden?

Im Grun­de ste­cke ich noch mit­ten­drin und bin davon über­zeugt, dass zur Grün­dung einer beruf­li­chen Exis­tenz mehr gehört, als die Mel­dung beim Finanz­amt und Instru­men­te wie Home­page und Social Media. Gut bin ich dar­in, zu ana­ly­sie­ren, Lösun­gen zu fin­den und hilf­rei­che Instru­men­te zu ent­wi­ckeln. Mar­ke­ting und Selbst­wer­bung sind hin­ge­gen, was ich nicht gut kann, daher liegt hier für mich die größ­te Her­aus­for­de­rung. Aktu­ell ver­su­che ich mein Netz­werk zu erwei­tern, um Kon­tak­te zu knüp­fen und neue Wir­kungs­fel­der zu generieren.

Kannst du heu­te von dei­ner Arbeit im Coa­ching leben? Zu wie viel Pro­zent etwa?

Der­zeit bin ich noch Voll­zeit beschäf­tigt bei einer Toch­ter­fir­ma der Uni­kli­nik Köln und dort im Bereich Qua­li­täts- und Pro­jekt­ma­nage­ment tätig. 

Alles zusam­men genom­men – wür­dest du den Schritt der Exis­tenz­grün­dung wie­der tun?

Da ich bereits mit 19 Jah­ren mein ers­tes Busi­ness grün­de­te und im Anschluss nun 15 Jah­re in einer Fest­an­stel­lung tätig bin, ken­ne ich Vor- und Nach­tei­le bei­der Optio­nen. Aktu­ell pla­ne ich, in eine Teil­zeit­be­schäf­ti­gung zu wech­seln und mei­ne Arbeit als Coach und Trai­ne­rin aus­zu­wei­ten. Ob ich den Sprung in die vol­le Selbst­stän­dig­keit noch ein­mal wage, kann ich nicht sagen. Aber ich bin sicher, dass, wenn sich die Fra­ge stel­len wird, ich die für mich rich­ti­ge Ant­wort fin­den werde.

Zum Abschluss: Wel­chen Tipp kannst du ande­ren Men­schen geben, die über eine Selb­stän­dig­keit als Coach nachdenken?

Den ein­zi­gen Tipp, den ich Men­schen geben wür­de lau­tet: „Wenn Du weißt wer du bist, kannst du sein wer du willst.“ – Fin­de her­aus, was Dich aus­macht und antreibt und schaf­fe Dir Wege, die zu Dir pas­sen und Dich gut füh­len lassen.

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