Interviews mit Absolventen, Teil 30: Elena Springub

Elena Springub

Lie­be Ele­na, nach dei­ner Coa­ching-Aus­bil­dung bei chan­ge con­cepts hast du dich als Coach selb­stän­dig gemacht. Wann war das genau und was bie­test du genau an? Wer ist dei­ne Ziel­grup­pe? Was macht dich als Coach aus?

Ich habe mich im Herbst 2021 zunächst teil­selbst­stän­dig gemacht, bevor ich im Herbst 2023 den Schritt in die voll­stän­di­ge Selbst­stän­dig­keit gehe.

Ich fokus­sie­re mich in mei­ner Arbeit auf Top Manager*innen und Füh­rungs­kräf­te, die sich auf die nächs­te Ebe­ne heben wol­len. Was das kon­kret für den/die ein­zel­ne bedeu­tet, bespre­chen wir indi­vi­du­ell. Ich arbei­te aus­schließ­lich mit Klient*innen, die für sich gro­ße Visio­nen haben, ihre Orga­ni­sa­ti­on maß­geb­lich ver­än­dern wol­len, damit sie in Zei­ten von mul­ti­plen Kri­sen hand­lungs­fä­hig bleibt. Es geht dar­um einen wirk­li­chen Unter­schied für unse­re Gesell­schaft und Öko­no­mie machen zu wol­len. Ich beglei­te Top Manager*innen und Füh­rungs­kräf­te, die ande­re inspi­rie­ren und zum Nach­den­ken anre­gen. Ich mag es, wenn es kom­plex ist. Ich bin immer ger­ne für gro­ße The­men zu haben.

Wie lief das so mit der Exis­tenz­grün­dung? Was hat dir gehol­fen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen hast du gegen­über gestanden?

Mir per­sön­lich hat es gehol­fen auf ein star­kes, belast­ba­res Netz­werk zurück­grei­fen zu kön­nen. So habe ich von Selbst­stän­di­gen vie­le Tipps und Tricks mit auf den Weg bekom­men, was es zu beach­ten gilt. Gleich­zei­tig hat­te ich eini­ge Sparrings-Partner*innen, die mich zu jeder­zeit auf mei­ner Rei­se beglei­tet haben und es auch wei­ter­hin tun. Dafür bin sehr dankbar.

Her­aus­for­de­run­gen: Ganz klar, unse­re Büro­kra­tie. Teil­wei­se absur­de Pro­zes­se, gegen­sätz­li­che Aus­sa­gen von Behör­den und lei­der auch häu­fig das Gefühl: Weiß die lin­ke Hand, was die Rech­te tut?

Daher mein Tipp an alle: Netz­werk war für mich wirk­lich der Schlüs­sel zum Erfolg.

Kannst du heu­te von dei­ner Arbeit im Coa­ching leben? Zu wie viel Pro­zent etwa?

Sagen wir es so: Es ist gar nicht mei­ne Absicht aus­schließ­lich vom Coa­ching zu leben. Ich habe mich bewusst dafür ent­schie­den, mei­ne Tätig­kei­ten dar­auf zu bün­deln, die Füh­rung von mor­gen maß­geb­lich zu gestal­ten. Ich bin davon über­zeugt, dass wir ein moder­nes und huma­nes Füh­rungs­ver­ständ­nis in Orga­ni­sa­tio­nen brau­chen, um eine attrak­ti­ve Arbeits­welt von mor­gen zu gestal­ten. Es geht also um den Ein­klang und die Balan­ce zwi­schen Busi­ness Per­for­mance und men­schen-ori­en­tier­ter Führung.

D. h. beruf­lich arbei­te ich als Dozen­tin an der Hoch­schu­le mit Student*innen an den Füh­rungs­an­for­de­run­gen von mor­gen, bera­te Orga­ni­sa­tio­nen bei ihrer Trans­for­ma­ti­on und im Coa­ching unter­stützt ich natür­lich auf der per­sön­li­chen 1:1 Ebe­ne. Dazu kom­men Vor­trä­ge und Dis­kus­si­ons­run­den. Vor allem die 1:1 Beglei­tung ist für mich essen­zi­ell, da es lei­der immer noch vie­le Füh­rungs­kräf­te gibt, die unzu­rei­chend ver­ste­hen, dass Ver­än­de­rung und damit auch die Hal­tung zur Trans­for­ma­ti­on bei Ihnen selbst beginnt.

Und du planst also, mit­tel- oder lang­fris­tig ganz selb­stän­dig zu sein?

Wie ich oben sag­te, ja, es wird die vol­le Selbst­stän­dig­keit kom­men. Das war auch von Beginn an der Plan, als der Ent­schluss stand mei­nen Arbeit­ge­ber zu ver­las­sen. In sol­chen The­men bin ich für mich per­sön­lich in der Regel sehr schwarz-weiß.

Alles zusam­men genom­men – wür­dest du den Schritt der Exis­tenz­grün­dung wie­der tun?

Ja, in jedem Fall! Ich ler­ne gera­de so unend­lich viel dazu und gewin­ne so vie­le neue Ein­bli­cke und Per­spek­ti­ven, die mir in mei­ner bis­he­ri­gen Lauf­bahn schlicht­weg ver­bor­gen geblie­ben sind, weil mir die Zeit dazu fehl­te. Natür­lich habe ich mir auch dort ein nicht uner­heb­li­ches Netz­werk auf­ge­baut, das aber im Groß­teil eine sehr homo­ge­ne Per­spek­ti­ve hat. Das ist auch gar nicht schlecht, son­dern schlicht­weg nur anders zu dem, was ich jetzt erlebe.

Zum Abschluss: Wel­chen Tipp kannst du ande­ren Men­schen geben, die über eine Selb­stän­dig­keit als Coach nachdenken?

In jedem Fall machen! Denn sobald ich mich allein mit der Fra­ge beschäf­ti­ge, ob ich mich damit selbst­stän­dig machen will, ist in uns schon eine ers­te klei­ne Ent­schei­dung gefal­len. Dann heißt es mutig für sich selbst ein­ste­hen und die­se auch umzu­set­zen. Ich glau­be, wenn man sich mit­tel- bis lang­fris­tig dage­gen ent­schei­det, wird man ein Leben lang immer wie­der auf die Fra­ge zurück kom­men: Was wäre gewe­sen, wenn ich es gewagt hät­te? Für die­je­ni­gen, die nicht ganz so wage­mu­tig sind, bie­tet sich auch immer die Teil-Selbst­stän­dig­keit an. Zumin­dest die­ses Ziel soll­te man für sich umsetzen.

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