Von Sabine Asgodom, broschiert, 224 Seiten, Kösel Verlag, 2012.
Überraschungen verspricht der Titel der umtriebigen Münchener Journalistin, Autorin und Coachin, der pünktlich zum Marktstart ihrer eigenen Coaching-Ausbildung erschienen ist. „Coachen kann jeder“ so lautet ihr Credo, das sie nicht müde wird zu betonen und das ja erstaunlich im Widerspruch zu dieser Geschäftsidee steht.
Nicht nur deshalb wird die Autorin von vielen professionellen Coachs in Deutschland kritisch gesehen, sondern auch, weil sie in ihrer Fernsehsendung und bei ihren Show-Coachings auf Publikumsveranstaltungen einen durchaus eigenwilligen Coaching-Stil zeigt.
Entsprechend ihrem oben genannten Anspruch beginnt das Buch mit einer sehr grundlegenden Einführung in das Thema, die sich an Menschen richtet, die Coaching eher für sich selbst oder im unmittelbaren Umfeld einsetzen wollen (inkl. Test „Bin ich ein guter Coach?“ im Brigitte-Stil). Die Autorin spricht sich dann auch offen dagegen aus, Coaching zu einer Geheimwissenschaft zu machen (also im Klartext: Coaching als Profession zu etablieren, womit sie sich einmal mehr den Unbill der meisten Kollegen zuziehen dürfte) und befürwortet, dass Coachs eigene Anregungen und Lösungsvorschläge unterbreiten, um den Coaching-Prozess kürzer zu machen.
Den Hauptteil bilden schließlich selbst entwickelte 25 Coaching-Tools , von denen nicht wenige bei näherem Hinsehen an Bekanntes erinnern (z.B. Aufstellungsarbeit, Brain-Storming, Wunderfrage). Das mindert aber ihren Wert im Coaching keineswegs, zeichnen sie sich doch alle durch eine lösungs‑, ziel- und ressourcenorientierte, positive Grundhaltung sowie die konsequente Nutzung von Kreativität aus.
Das change-concepts-Fazit: ein offenes und ehrliches Buch einer streitbaren Frau, das sich eher an hobbymäßig coachende Laien richtet. Auch wer als Coaching-Profi im Grundlegenden nicht mit ihr einer Meinung ist, kann jedoch durchaus das eine oder andere nette kleine Tool finden oder sich angeregt sehen, die eigene Haltung für sich klarer zu definieren.