Der Coaching-Markt, ein Zwischen-Fazit: Kann man von Coaching leben und wenn ja, wie? (Teil 3)

Mein letz­ter Bei­trag hat die aktu­el­le Situa­ti­on auf dem Coa­ching-Markt beschrie­ben – aus­ge­hend von den Markt­be­oach­tun­gen und ‑erhe­bun­gen der letz­ten Jah­re. In die­sem Teil der Rei­he möch­te ich die vor­lie­gen­den Daten nun zu inter­pre­tie­ren versuchen.

Dazu ein paar Hypo­the­sen von mir, auf­bau­end auf den aktu­el­len Ent­wick­lun­gen, den ver­füg­ba­ren Zah­len aus Stu­di­en, den Mei­nun­gen ande­rer Exper­ten sowie mei­ner eige­nen Marktbeobachtung:

Es gibt zahl­rei­che Bei­spie­le, dass man von Coa­ching durch­aus leben kann und das auch gut, wie u.a. im Kreis der chan­ge-con­cepts-Absol­ven­ten erkenn­bar ist. Die Tat­sa­che, dass fast 90% der Coachs nicht oder nicht über­wie­gend von Coa­ching leben ist also wohl nicht dar­auf zurück zu füh­ren, dass dies nicht mög­lich wäre son­dern ver­mut­lich vor allem dar­auf, dass …

  • … vie­le Coachs aus einem ange­stamm­ten Beruf als Trai­ner, Bera­ter, The­ra­peut o. ä. kom­men und Coa­ching als lukra­ti­ves Zusatz­ge­schäft sehen, wegen dem sie ihre ursprüng­li­che Pro­fes­si­on nicht aufgeben
  • … vie­le Coachs sich eher über eine Ziel­grup­pe oder ein The­ma defi­nie­ren und dazu neben Coa­ching auch Bera­tung, Semi­na­re usw. anbie­ten, was durch­aus sinn­voll ist (Der Kun­de will ja im All­ge­mei­nen, dass ein Pro­blem gelöst wird, nicht dass eine Metho­de ange­wen­det wird)
  • … vie­le Coachs gar nicht aus­schließ­lich Coachs sein wol­len, son­dern eine abwechs­lungs­rei­che Tätig­keit mit ver­schie­de­nen Stand­bei­nen schätzen

Aller­dings benö­tigt man heu­te eine hohe Fach­kom­pe­tenz und Pro­fes­sio­na­li­tät, ein kla­res, unver­wech­sel­ba­res Pro­fil und ein sehr gutes Mar­ke­ting, um sich auf dem Markt län­ger­fris­tig behaup­ten zu kön­nen. Hier­zu gehört auch eine gute Feld­kom­pe­tenz im jewei­li­gen Spe­zi­al­ge­biet des Coachs, wel­ches in der Regel aus einem Vor-Beruf stam­men wird. Die Masche „Ich stel­le eine Sei­te ins Netz und dann kom­men die Kun­den“ funk­tio­niert defi­ni­tiv nicht mehr.

Wer bei den Anfor­de­run­gen nicht mit­hal­ten kann, läuft zuneh­mend Gefahr, im Wett­be­werb unter­zu­ge­hen oder von sei­nen Kun­den, aber auch der Öffent­lich­keit als Schar­la­tan ent­larvt zu werden.

Im nächs­ten Teil der Rei­he wer­de ich der Fra­ge nach­ge­hen, wel­ches Fazit (ange­hen­de) Coachs nun aus die­sen Zusam­men­hän­gen für ihr eige­nes Geschäft zie­hen können.