Coaching ist eine junge Branche. Dementsprechend entwickelt sich der Markt stark. In dieser achtteiligen Artikelserie werde ich mich mit der Frage beschäftigen, wie die Entwicklung des Coaching-Marktes in der Vergangenheit war, wie der heutige Stand des Marktes ist und mit welchen Entwicklungen wir in Zukunft rechnen können. Somit soll frisch gebackenen Kollegen, die sich aktuell in der Existenzgründung befinden oder über eine solche für die Zukunft nachdenken, Hinweise für die Planung ihrer Angebote und ihres Marketings gegeben werden.
Teil 1: Der Coaching-Markt gestern
Vor etwa 20 bis 30 Jahren kam Coaching auf dem deutschen Markt an. Zunächst war Coaching ein Geheimtipp für das obere Management. In den folgenden Jahren eroberte Coaching nach und nach immer mehr Unternehmen und wurde nach den „Top Executives“ auch Führungskräften aller Ebenen sowie Experten außerhalb der Hierarchie angeboten.
Auch die Öffentlichkeit außerhalb von Unternehmen begann zunehmend, sich mit Coaching zu beschäftigen.
Somit wurde Coaching zu einem boomenden Geschäft: Coaching-Angebote schossen wie Pilze aus dem Boden, Zuwachsraten bei den Umsätzen wuchsen jährlich im zweistelligen Bereich. Psychologen, Therapeuten, Sozialpädagogen, Heilpraktiker, Trainer, Unternehmensberater, Supervisoren: alle waren nun plötzlich Coachs und versuchten, ein Stück vom Kuchen abzubekommen – meist auch mit mehr oder weniger Erfolg.
Denn: Da jeder und jede coachen durfte, waren die Hürden nicht allzu hoch: ein Schild an der Tür, eine Website im Do-it-yourself-Verfahren und schon war man im Geschäft.
Die Folge ließen dann nicht mehr lange auf sich warten: eine Flut von Anbietern, die sich gegenseitig das Wasser abzugraben scheinen und seltsame Blüten auf dem Coaching-Markt von Fuß-Coaching über Darm-Coaching bis hin zu Hunde-Coaching.
Das Problem dabei war die Situation, die dabei entstand: zurück blieben nämlich eine verwirrte Öffentlichkeit und ein Image von Coachs, dass sich rasant auf das von Gebrauchtwagenhändlern zubewegt.
Der nächste Teil der Reihe wird sich mit der Frage beschäftigen, welche Situation wir heute auf dem Coaching-Markt vorfinden können.