In meinen letzten Beiträgen habe ich mich mit der aktuellen Situation des Coaching-Marktes beschäftigt und bin zuletzt der Frage nachgegangen, ob man heute als Coach von seinem Geschäft leben kann. Heute will ich erörtern, welche Konsequenzen bei einer Existenzgründung als Coach aus diesen Fakten zu ziehen sind.
Wenn wir die in den letzten drei Teilen der Reihe beschriebenen Zusammenhänge resümmiert wird deutlich: Der Markt für Coaching hat sich normalisiert und ist in der Realität der Marktwirtschaft angekommen.
Das bedeutet: Coaching unterliegt jetzt denselben Regeln, die auch in anderen Branchen gelten: man muss etwas bieten, d. h. attraktiv für Kunden sein und sein Geschäft (auch unter betriebswirtschaftlichen und marketingtechnischen Aspekten) professionell aufziehen. Damit verbunden sind auch die für ein professionelles Geschäft notwendigen Investitionen (zeitlich, konzeptionell, finanziell) in Auftritt, Erscheinungsbild, Marketing und Unternehmensstruktur. Dennoch sind hier die Hürden — verglichen mit anderen Branchen wie z.B. der Eröffnung eines Einzelhandelsgeschäftes, einer Arztpraxis oder eines gastronomischen Betriebes — immer noch sehr niedrig.
Insofern gilt: Coaching kann in Deutschland sicherlich auf Jahre hinaus weiter als wirtschaftlich erfolgreiches Geschäft betrieben werden. Eine Existenzgründung im Coaching ist immer noch vergleichsweise einfach, wenn auch nicht mehr so einfach wie noch vor 5 oder 10 Jahren.
Allerdings erfordert eine erfolgreiche Existenzgründung (egal ob im Haupt- oder Nebenberuf), dass…
- der Coach/die Coachin hoch qualifiziert (Feld- und Fachkompetenz) ist und sich ständig weiter fortbildet und supervidieren lässt
- er/sie seine/ihre Kompetenz auch eindeutig nachweisen kann, z.B. durch eine Zertifizierung einer neutralen Stelle (Berufsverband)
- er/sie ein klares Profil hat, wem er was zu welchen Konditionen anbietet und wie dies zur eigenen Kompetenz passt
- er/sie sich als „richtiger“ Unternehmer/in versteht und entsprechend aufstellt
- er/sie mindestens genauso viel Zeit und Geld in Auftreten, Imagebildung und Marketing investiert wie in Supervision und Fortbildung
Die nächsten Teile dieser Blogbeitragsreihe werden die sich abzeichnenden Trends und Entwicklungen des Coaching-Marktes von morgen zum Thema haben. Damit soll auch die Frage beantwortet werden, wie Coachs, die heute starten oder bereits auf dem Markt sind, auch in Zukunft erfolgreich agieren und sich behaupten können.